Doublette 3, Ines Bischoff und Peter Bopp, brachte sein Spiel bravourös zu Ende und siegte mit 13:5. Zwischenzeitlich stand es bei der Partie der Konkurrenten 2:2, ein Ergebnis, das uns in die Karten spielte.
Doublette 2, Denis Kessler und Manuel Bopp, hatte Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen und lag bald mit 3:9 hinten. Doch mit mentaler Unterstützung und Beratung des Auswechselspielers, Dieter Weber, besannen sie sich auf ihre Fähigkeiten, wechselten ihre Positionen im Spiel und gewannen letztendlich mit 13:11. Bravo Jungs.
Doublette 1, hier lief das Spielgeschehen gegensätzlich. Unser Team, Dietmar Wagner und Sylvain Haritonidis, kam gut ins Spiel und führte schnell mit 9:4. Doch nach einem taktischen Fehler konnte der Gegner mit 4 Punkten den Anschluss wieder herstellen. Mittlerweile waren alle anderen Spiele zu Ende und die Teilnehmer beobachteten das letzte Spiel, das über Sieg oder Niederlage beider Teams entscheiden würde.
Der gegnerische Tireur war in den letzten Aufnahmen immer stärker geworden und das Spiel konnte spannender nicht werden. Bei 11:12 für unser Team lag der 12. Punkt am Boden und wir hatten noch 2 Kugeln um das Spiel zu beenden. Die Spannung konnte man greifen, eine Kugel noch und das Spiel war aus. Doch der Druck war zu groß, beide Kugeln fanden ihr Ziel nicht. Spielstand 12:12, die nächste Aufnahme wird die Entscheidung bringen.
In der Halle hätte man eine Nadel fallen hören können. Dietmar legte die erste Kugel 30 cm auf Position 5 Uhr vor die Zielkugel. Normalerweise müsste der Gegner jetzt schießen, der Tireur aber war verunsichert und sein Pointeur versuchte besser zu legen. Die erste Kugel legte sich devant an unsere, so dass ein Schuss jetzt nicht mehr möglich war. Die zweite versprang und verließ das Spielfeld, die dritte aber legte er genau zwischen unsere Kugel und das Schweinchen. Applaus der Zuschauer, Euphorie bei den Mitspielern.
Aber unser Tireur, Sylvain, schoss sie sauber heraus. Die Halle applaudierte, die Mitspieler waren aus dem Häuschen. Nun lag die ganze Last auf dem Tireur der Wustweiler. Mit seiner ersten Kugel versuchte er die Zielkugel ins Aus zu befördern, was eine neue Aufnahme erzwingen würde. Das misslang und nun unter noch größerem Druck fanden auch seine beiden anderen Kugeln das Ziel nicht mehr. Spiel aus, 13:12 gewonnen. Die Mitspieler jubelten in der Annahme doch noch Meister geworden zu sein.
Die Situation jetzt:
SLS Picard und die Boule KG waren in Sieg- und Spielpunkten gleich.
Picard 7:2 Siege, 28:17 Spiele und 21 Differenzpunkte
Boule KG 7:2 Siege, 28:17 Spiele und 159 Differenzpunkte
Jubel der Spieler es doch noch geschafft zu haben, Gratulationen der anderen Teams, doch dann der Schock.
Die Auswertung der Tabelle ergab ein anderes Ergebnis.
Was niemand auf dem Schirm hatte ist die unverständliche Regelung, dass bei der Ermittlung des Meisters die Differenzpunkte außer Acht gelassen werden und nun nur noch der direkte Vergleich zählt. Im direkten Vergleich hatten wir Wochen vorher in Saarlouis verloren.
Eine Regelung, die viele Fragen aufwirft. Damit wird einer Spielmanipulation Tür und Tor geöffnet. Im Bewusstsein eh nicht aufsteigen zu können hätten wir unfairerweise mit einer Rumpfmannschaft antreten können um den Aufstieg dem Tabellenersten Wustweiler zu überlassen.
So aber haben wir gekämpft, gesiegt und dem Tabellendritten den Aufstieg ermöglicht. Schade für das Team Wustweiler, das durch unsere Fairness den Meistertitel verloren hat. Dennoch Gratulation an die Spieler von Picard, die selbst überrascht von dieser Regelung ihre Meisterschaft nicht gebührend feiern wollten.
Das wahre Gewinnerherz: Obwohl das Team der Boule KG Sitterswald die Meisterschaft nicht erringen konnte, gewannen sie die Herzen der Boulegemeinde und wurden für ihren Kampfgeist und ihre Fair-Play-Haltung gefeiert. Die anwesenden Spieler verließen die Halle in dem Bewusstsein, dass sie Zeugen einer denkwürdigen Auseinandersetzung waren.
In diesem Bericht wird die Geschichte eines Teams erzählt, das trotz widriger Umstände und einer unglücklichen Liga-Regelung auf dem Spielfeld gekämpft und gesiegt hat, aber dennoch als Verlierer dastand. Dies unterstreicht den Geist des Sports, der oft mehr ist als nur der Sieg oder die Niederlage.
"Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" ist ein bekanntes Zitat von Sepp Herberger, dem ehemaligen Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft. Es drückt aus, dass man sich nach einem Spiel nicht auf den Lorbeeren ausruhen sollte, sondern bereits an das nächste Spiel denken und sich darauf vorbereiten sollte. Es betont die Notwendigkeit von kontinuierlichem Training und Vorbereitung, um langfristigen Erfolg zu haben.
Und genau da wollen wir anknüpfen. Wir werden den Kopf nicht hängen lassen, sondern uns auf unsere Stärken besinnen und für die Saison 2024 alle Vorbereitungen treffen, die notwendig sind.
Allez les boules